Ein paar Worte zu Kimolos

Kimolos ist eine der abgelegenen Inseln im westlichen Teil der Kykladen (im Winter verkehren hier nur vom Staat subventionierte Schiffe). Kimolos ist 37 Quadratkilometer groß und liegt zwischen Milos und Sifnos, 87 Seemeilen von Piräus und eine Seemeile von Milos entfernt. Die höchste Erhebung ist der Paliokastro mit 364 m Höhe. Die Insel entstand aufgrund von Vulkantätigkeit und birgt eine Reihe von Mineralien, von denen am bedeutensten die Kreide ist (auf Griechisch kimolia yi , worauf auch der Name der Insel zurückgeht), und die schon in der Antike exportiert wurde.

Kimolos bildet zusammen mit der unbewohnten Insel Polyägos den wichtigsten Lebensraum für die Mittelmeerrobben in der ganzen Welt und steht außerdem wegen ihres Reichtums an seltenen Pflanzen unter dem Schutz von NATURA 2000, dem Netzwerk der ökologisch bedeutenden Regionen Europas. Weitere Informationen erhalten Sie im Büro von MOM, nur ein paar Schritte vom Haus in der Festung entfernt. Weiterhin leben zwei verschiedene Reptilienarten nur hier, die Schlange Macrovipera Sveitzerii und die Eidechse Podarcismilensis. An den steinigen Küsten brütet der seltene Seevogel Phalacrocorax Aristotelis und der fast ausgestorbene Eleonora-Falke Falco Eleonorae, während im Inneren der Insel der Bonelli-Adler (Hieraaetus Fasciatus) und der Bussard Buteo Rufinus nisten.

Die alte Hauptstadt der Insel war in Ellinika, eine gut entwickelte, reiche Stadt, die wahrscheinlich im Meer versunken ist. Heute kann man an dieser Stelle, im Westen der Insel, die Ruinen der Nekropolis (Totenstadt) finden, mit Gräbern aus der geometrischen Ära. Und beim Schnorcheln können Sie in einer Tiefe von etwa zwei Metern die Überreste der alten Stadt sehen. Im Archäologischen Museum (100 m vom Haus in der Festung entfernt) wird die Geschichte der Insel in einer zeitgemäßen Ausstellung präsentiert.

Kimolos wurde wegen seiner silberfarbenen Felsen auch Arzantiera oder Arzentiera genannt, ein Wort venezianischen Ursprungs. Wie die anderen Inseln der Kykladen war auch Kimolos über die Jahrhunderte den Angriffen von Piraten ausgesetzt, was auch eine Einschränkung ihrer Souveränität bedeutete, Aber es gab auch ruhmreiche Tage. Während der fränkischen Besatzung vereinigte Markos Sanudos die Insel mit dem Herzogtum von Naxos (1207). Später wurde die Insel während des Russisch-Türkischen Krieges (1770-1774) sowohl von den Türken als auch von den Russen erobert.

plan of castle - the house in red Kimolos Castle around 18th cent External Castle Houses Inner castle North entrance of the Castle

Zu dieser Zeit war die Insel Milos von großer Bedeutung: sie lag auf der Route der Handelsschiffe, die von Gibraltar zu den Dardanellen (Istanbul) segelten. Es gab einen großen Hafen, der für Segelschiffe günstig platziert war und von dem aus griechische Lotsen an Bord kamen, um bei der Durchquerung der Ägäis mit ihren Tausenden kleinen Inseln und unvorhersehbaren Winden behilflich zu sein. Türkische Eroberer und Piraten plünderten die Region und viele Male wurde die Bevölkerung der kleinen Inseln wie Kimolos von den Eindringlingen stark dezimiert. Oft mussten sich die Inselbewohner mit den Piraten verbünden und ihnen Schutz anbieten.

Im 16. Jahrhundert veranlasste die wachsende Zahl der Überfälle die Inselbewohner eine Festung zu bauen.Hier zeigt sich nun ein besonderer Typ ägäischer Festung, bei dem die Konstruktion sich aus den Häusern der Bewohner ergibt. Hauptmerkmal ist die fortlaufende Anordnung der Häuser, so dass die Befestigungsmauer ausden Wänden der außen liegenden Häuser besteht. Heute ist das Innere der Festung nur noch eine Ruine, allein die Christuskirche (1592) ist erhalten. Die Mehrzahl der Häuser, die die Außenwände der Festung bilden, wurden nicht zerstört und es besteht der Trend, sie wieder instand zu setzen. Eines dieser Häuser ist das „Haus in der Festung“.

Zwei Tore führen zur jüngsten Ansiedlung, Chorio, die Hauptstadt der Insel mit 500 ständigen Bewohnern. Die engen, steingepflasterten Straßen und die zahlreichen Kirchen vermitteln dem Besucher das Gefühl, in frühere Zeiten versetzt worden zu sein. Es gibt eine Schule, eine Arztpraxis, eine Apotheke, zwei kleine Supermärkte, einige Tavernen, zwei Cafés, zwei Bars und kleine Geschäfte, in denen man kaufen kann, was man eben so braucht.

Kimolos Psathi Psathi Port Ouzo Greek coffee

Die Bewohner arbeiten in der Landwirtschaft und Tierhaltung, im Bergbau und der Fischerei und seit kurzem auch im Tourismus. Auf der Insel befinden sich verschiedene sehenswerte Orte, wie z. B. Psathi, derHafen, Klima, wo sich die alten Minen befinden, Goupa, ein malerischer Ort, an dem die Fischer ihreBoote in selbst ausgegrabenen Höhlen (Syrmata) unterstellen. Prassa, wo es heiße Quellen und ein altes Badehaus gibt und Paliokastro, die höchste Erhebung, wo man alte Ruinen sehen kann.

Prassa Prassa beach Kalamitsi beach Bonatsa beach Ag.Georgios beach Goupa fishing port Walking in Kimolos Biking in Kimolos distances

Die langen Sandstrände liegen im Süden: Aliki und Bonatsa, wegen ihrer Lage sind sie ideal bei Meltemi, dem Wind, der hier im Sommer von Norden her weht. Der beste Platz aber ist Kalamitsi, mit einer kleinen Taverne am Strand, Blick auf die Insel Milos und von Bäumen beschattet. Weitere Strände mit Sand oder kleinen Kieselsteinen gibt es in Ellinika, Dekas und Mavrospilia. Der Strand von Agios Georgios im Norden, mit seinem einzigartigen weißen Sand, ist der am weitesten entfernte Strand (6,8 km von Chorio). Es gibt noch andere fabelhafte Strände, wie z.B. Soufi und Monastiria, auch auf der Insel Polyägos, aber sie sind nur vom Meer aus mit einem Boot erreichbar.